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Generalversammlung der PVA: Sicherung des österreichischen Pensionssystems innovativ vorantreiben


Budgetvoranschlag für 2018 beschlossen – Erste Teilnahme von Manfred Brunner als neuer Obmann-Stellvertreter

Unter dem Vorsitz von Obmann Manfred Anderle fand am 14. Dezember die 2. Generalversammlung der Pensionsversicherungsanstalt im Jahr 2017 statt. Im Mittelpunkt der Beratungen stand der Budgetvoranschlag für das kommende Jahr. Dr. Winfried Pinggera verglich in seinem Abschlussreferat das vielgepriesene schwedische mit dem österreichischen Pensionsmodell.    


Anderle: Österreichs gesetzliche Pensionsversicherung von größter Bedeutung

Obmann Manfred Anderle blickte auf das Jahr 2017 zurück und wies in seinem Eröffnungsstatement auf die Bedeutung der gesetzlichen Pensionsversicherung und die Selbstverwaltung in Österreich hin. „Der internationale Vergleich – wie etwa zuletzt in einer Studie der OECD - macht deutlich: die Absicherung gegen Altersarmut ist ebenso gegeben wie die geringen Einkommenseinbußen nach Pensionsantritt. Gleichzeitig ist es gelungen, das faktische Pensionsantrittsalter anzuheben. Entgegen dem Krankjammern mancher, das einen Vertrauensverlust mit sich bringt, kann Österreich stolz auf diese Errungenschaft sein. Die Selbstverwaltung ist demokratisch, versichertennah, praxisnah und sachkundig. Der Mensch und seine Bedürfnisse stehen dabei im Mittelpunkt“, betonte Anderle. Er wies außerdem darauf hin, dass die Pensionsversicherungsanstalt mit neuen innovativen Methoden – etwa im Rehabilitationsbereich oder in der Gesundheitsvorsorge – diese Errungenschaft noch ausbauen und zukunftsfit machen möchte.

 

Pinggera kritisch zu Vorbildfunktion des schwedischen Pensionsmodells

In seinem Referat ging Generaldirektor Dr. Winfried Pinggera auf die Unterschiede zwischen dem schwedischen und dem österreichischen Modell ein. Er stehe dem schwedischen System als Vorbildwirkung für Österreich kritisch gegenüber, so Pinggera. In Schweden seien unter anderem die Bruttoersatzraten deutlich geringer als in Österreich. Und das, obwohl die betriebliche Altersvorsorge mit 90 Prozent beinahe flächendeckend eingeführt ist, erläutert Pinggera. „Das schwedische Modell funktioniert auch nur, weil man im Bedarfsfall auf ein hohes Anlagevermögen zurückgreifen kann“, so Pinggera.

 

Budgetvoranschlag 2018

Einstimmig nahm die Generalversammlung den Budgetvoranschlag für das Jahr 2018 an. Der Voranschlag geht im kommenden Jahr von einem Gesamtbudget von rund 38,053 Milliarden Euro aus und wird sich damit gegenüber dem vorläufigen Ergebnis für das Jahr 2017 um vier Prozent erhöhen. Für den ASVG-Bereich, der traditionell den Schwerpunkt bildet, sind 36,036 Milliarden Euro veranschlagt, für den Pflegebereich 1,952 Milliarden Euro und für die Nachtschwerarbeit und sich daraus ergebende Zahlungen sind rund 65 Millionen vorgesehen.

Bei den Pensionen geht man von einer Deckungsquote von 96,3 Prozent aus, die aus der Summe der Beiträge im Vergleich zur Summe der Pensionsaufwendungen errechnet wird. Dabei wird eine durchschnittliche Zahl von 3.363.700 Pflichtversicherten prognostiziert, bei gleichzeitig 1.952.598 laufenden Pensionen. Auf 1.000 pflichtversicherte Erwerbstätige kommen im Jahr 2018 damit 461 Eigenpensionen sowie 120 Hinterbliebenenpensionen. Damit verringert sich die Zahl der Pensionistinnen und Pensionisten im Vergleich zur Anzahl der Erwerbstätigen leicht von 586 im Jahr 2017 auf 581 im Jahr 2018.

Die Ausfallhaftung des Bundes wird voraussichtlich 4,495 Milliarden betragen.

Weiterhin niedrig bleibt der Verwaltungsaufwand der Pensionsversicherungsanstalt, der sich mit 0,88 Prozent des Gesamtaufwandes zu Buche schlagen wird. 

 

Erstmalige Teilnahme des neuen Obmann-Stellvertreters

Nach dem freiwilligen Ausscheiden des bisherigen Obmann-Stellvertreters Rainer Keckeis wählte der Vorstand einstimmig Manfred Brunner zum nunmehrigen Obmann-Stellvertreter, der dann auch erstmals in neuer Funktion an der Generalversammlung teilnahm. Manfred Brunner komplettiert damit mit Obmann Manfred Anderle und Obmann-Stellvertreter Peter Lehner sowie Generaldirektor Dr. Winfried Pinggera und seinen Stellvertretern Mag. Franz Beck und Ing. Kurt Aust die Führung der Pensionsversicherungsanstalt. Obmann Anderle dankte Rainer Keckeis für die konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und wünschte Manfred Brunner alles Gute für seine neuen Aufgaben.

 

Über die Pensionsversicherungsanstalt

Die Pensionsversicherungsanstalt ist Österreichs größter Sozialversicherungsträger und betreut rund 3,3 Millionen Versicherte und zahlt über 1,9 Millionen Pensionen aus. Sie betreibt 15 stationäre und 2 ambulante Gesundheitseinrichtungen. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beläuft sich österreichweit derzeit auf rund 7.000.

Zuletzt aktualisiert am 14. November 2020