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PVA bietet österreichweit erste ambulante Rehabilitation bei Multipler Sklerose an

©PVA

Bereits mehr als 50 Patientinnen und Patienten im Zentrum für ambulante Rehabilitation in Graz betreut

 

Multiple Sklerose zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems bei jungen Erwachsenen. In Österreich sind etwa 12.500 Menschen davon betroffen, am häufigsten zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr. Und Frauen häufiger als Männer. Durch Schädigungen im Gehirn und im Nervensystem kommt es unter anderem zu Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Sprech- und Schluckstörungen sowie kognitiven und emotionalen Problemen. Ziel der Rehabilitation dieser chronischen Krankheit ist die Förderung der Selbstständigkeit, der Erhalt der Leistung und der Arbeitsfähigkeit und das Training für den Alltag. „Die Rehabilitation soll zur bestmöglichen Integration im sozialen Umfeld und einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen“, so der Obmann der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) bei der Präsentation der ambulanten Rehabilitation in Graz. „Als größter Rehabilitationsanbieter in Österreich ist es auch unsere Aufgabe, immer wieder Neuerungen und Innovationen durchzuführen. Die ambulante Rehabilitation für Multiple Sklerose Patientinnen und Patienten ist ein Beispiel unter vielen.“

 

Im Gegensatz zur stationären Rehabilitation kann die ambulante Rehabilitation berufsbegleitend durchgeführt werden. „Bei Multiple Sklerose Patientinnen und Patienten ist eine neurologische Rehabilitation unerlässlich. Eine ambulante Rehabilitation hat den Vorteil, dass man weiterhin seiner alltäglichen Beschäftigung nachgehen kann. Dies betrifft sowohl den Arbeitsplatz, als auch möglicherweise die Kinderbetreuung, die oftmals mit einem längeren stationären Aufenthalt nur schwer vereinbar ist. Daher bietet die PVA für verschiedene Krankheiten, wenn die Voraussetzungen gegeben sind, in ihren beiden ambulanten Zentren in Wien und Graz diese Möglichkeit an. In Graz eben auch für MS-Patientinnen und Patienten“, sagt der Chefarzt der PVA, Dr. Martin Skoumal.

 

„Die Dauer der ambulanten Rehabilitation für Multiple Sklerose Patientinnen und Patienten beträgt zwölf Monate, in denen die Patientinnen und Patienten zwei Mal pro Woche für eineinhalb bis zweieinhalb Stunden in das Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZAR) in Graz kommen, wo sie von einem multidisziplinären Team betreut werden“, erläutert der ärztliche Leiter des PVA-ZAR Graz, Dr. Andreas Spary. „Das Programm umfasst Gruppen- und Einzeltherapien, Ausdauer- und Krafttraining, neurokognitives Training und psychologische Betreuung, aber auch Alltagstraining und Training in der Schauküche, wo unter anderem der Umgang mit speziell für die Patientinnen und Patienten abgestimmten Geräten, wie Flaschenöffner oder Dosenöffner, erlernt wird“, so Spary weiter.

 

„Gerade die Multiple Sklerose erfordert die Unterstützung eines multidisziplinären Teams. Neben den Neurologinnen und Neurologen spielen auch Psychologinnen und Psychologen eine entscheidende Rolle. Denn meist handelt es sich um jüngere Patientinnen und Patienten, die die Krankheit mit Beruf, Familie, Partnerschaft und Alltagsaufgaben vereinbaren müssen. Die ambulante Rehabilitation bietet dafür einen geeigneten Raum, da sie länger andauert als eine stationäre Rehabilitation und daher auch nachhaltiger wirken kann“, betont Dr.in Petra Pühringer, Neurologin am PVA-ZAR Graz.

Zuletzt aktualisiert am 25. April 2019