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PVA startet österreichweit erste stationäre psychokardiologische Rehabilitation

Personengruppe

Neue Rehabilitationsmethode bei Feierlichkeiten zu Um- und Zubau des Rehazentrums Felbring vorgestellt.

„Herz-Kreislauferkrankungen gehen oftmals mit Symptomen, wie Ängsten und Sorgen, Panikgefühlen oder sozialem Rückzug, einher. Die demographischen Voraussagen gehen von einer Zunahme des Anteils der psychischen Begleiterscheinungen bei Herz-Kreislauferkrankungen aus. Eine effektive, frühzeitig angesetzte psychokardiologische Rehabilitation bei Herz-Kreislaufpatienten kann zu einer rascheren Reintegration in den Arbeitsprozess nach einem schweren Ereignis wie einem Herzinfarkt führen. Aus diesem Grund hat sich die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) entschlossen, in einem Pilotprojekt im Rehazentrum Felbring eine stationäre psychokardiologische Rehabilitation zu testen“, sagte der Chefarzt der PVA, Dr. Martin Skoumal bei der Präsentation des Projekts am 4. Oktober.

„Als größter Rehabilitationsanbieter in Österreich, der jährlich mehr als 100.000 Rehabilitationen in den Eigenen Einrichtungen oder in Zusammenarbeit mit Vertragspartnern anbietet, hat die PVA in den vergangenen Jahren viele innovative Schritte in diesem Bereich gesetzt. Mit der österreichweit ersten psychokardiologischen Rehabilitation ist ein weiterer Meilenstein gelungen“, ist Skoumal überzeugt.

An dem Pilotprojekt können berufstätige oder arbeitssuchende Personen mit Herz-Kreislauferkrankungen und seelischen Belastungen teilnehmen. Die Rehabilitation dauert insgesamt sechs Wochen und wird in zwei Teilen absolviert. Zunächst vier Wochen am Stück und danach nochmals zwei Wochen, die zwischen vier Wochen und fünf Monaten nach dem ersten Aufenthalt stattfinden können. „Die Zweiteilung unterstützt dabei, das Gelernte im Alltag zu erproben und danach nochmals aufzufrischen und zu festigen“, so Primar Dr. Johann Mikl, ärztlicher Leiter des Rehazentrums in Felbring.

„Ängste entstehen oft aus Unwissenheit und Unsicherheit. Fragen wie ‚Was darf ich nach einem Herzinfarkt noch?‘ oder ‚Wie muss ich mein Leben verändern?‘ stellen sich viele Patientinnen und Patienten nach einem schweren Eingriff. Daher stehen die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. Je nach Notwendigkeit besteht das neue Programm aus verschiedenen Modulen, die angepasst werden können. In einem multiprofessionellen Team wird der Umgang mit der Krankheit, die Prävention gegen weitere Beschwerden und die Reduktion des Risikos erlernt“, erläutert Mikl die neue Form der Rehabilitation.

Umbau des Rehabilitationszentrums für optimale Bedingungen

Die Gesamtbettenanzahl von 120 bleibt unverändert bestehen. Allerdings werden innerhalb dieses Kontingents 25 Betten für die Psychokardiologie geschaffen.

Um optimale Bedingungen für die Patientinnen und Patienten zu bieten, hat die PVA das Rehabilitationszentrum Felbring zwischen Juli 2018 und März 2019 um 2,8 Millionen Euro umgebaut. Unter anderem wurden ein zweigeschossiger Zubau und vier neue Therapieräume geschaffen. Außerdem wurde das Vordach und die Rezeption runderneuert und ein neuer Aufzug errichtet.

Bei den Feierlichkeiten am 4. Oktober betonte der Präsident des NÖ-Landtages, Mag. Karl Wilfing im Rahmen der Festrede: „Eine hochwertige Gesundheitsversorgung ist ein wichtiger Eckpfeiler der Landespolitik. Dafür brauchen wir verlässliche Partner wie die PVA mit ihren vier Sonderkrankenanstalten in Niederösterreich. Die heutige Eröffnung des Zubaus ist daher ein wichtiger Baustein in der niederösterreichischen Gesundheitslandschaft. Ich gratuliere zum gelungenen Projekt.“

Der Obmann der PVA, Manfred Anderle hielt dazu fest: „Um all diese Vorteile auch tatsächlich gewinnen zu können, ist es ganz wichtig, dass wir die Infrastruktur der Eigenen Einrichtungen auf einem modernen Standard halten. Wir müssen aber auch darauf schauen, dass das medizinische Angebot den aktuellen Anforderungen aus Medizin und Arbeitswelt entspricht und uns auch auf neue Krankheitsformen einstellen.“

Der Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt, Dr. Winfried Pinggera, dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rehabilitationszentrums für ihr tägliches Engagement und den Gästen für ihr Kommen und sagte: „Felbring hat eine bewegte Geschichte, in der mit der psychokardiologischen Rehabilitation ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. In einer sich ändernden Welt müssen die eigenen Vorgehensweisen hinterfragt werden, damit sich die Chancen für neue Wege eröffnen. Das hat das Rehabilitationszentrum in Felbring getan und ist damit weiterhin ein fester Baustein in der Rehabilitationslandschaft Österreichs.“

Zuletzt aktualisiert am 07. Oktober 2019